Länderspielpausen, gerade wenn es sich um Testspiele handelt, sind bei den Bundesligavereinen nicht sonderlich beliebt – erst recht nicht, wenn die Liga und die internationalen Wettbewerbe auf die Zielgeraden einbiegen. Was wäre unpassender, als jetzt einen wichtigen Spieler mit einer Verletzung aus einem unwichtigen Länderspiel zu verlieren? Glücklicherweise ist die Bilanz diesmal nicht so dramatisch:

Grafik: Die Verletzten der Länderspielpause.

Julian Baumgartlinger (Mainz 05) fing sich bei der österreichischen Nationalmannschaft eine Grippe ein und reiste vorzeitig ab – um rechtzeitig zum Ligaspiel am Samstag gegen Augsburg wieder fit zu sein.

Schlechter sieht es bei John Anthony Brooks (Hertha BSC) aus. Der Abwehrspieler erlitt im Training des US-Teams eine Knieprellung und ein Ödem am Schienbeinköpfchen. Laut Hertha-Trainer Pál Dárdai ist ein Einsatz am Wochenende sehr unwahrscheinlich.

Unsicher ist auch der Einsatz von Medhi Benatia (Bayern München). Oberschenkelverletzungen und er sind ohnehin eine schier unendliche Geschichte. Diesmal sind wohl die Adduktoren betroffen. Die beiden Quali-Partien der marokkanischen Nationalmannschaft gegen Kap Verde musste Benatia jedenfalls absagen.

Auch bei Claudio Pizarro (Werder Bremen) ist die Situation unklar: Beim Spiel für Peru gegen Uruguay musste der Oldie in der 49. Minute angeschlagen vom Platz – Rückenprobleme. Weitere Untersuchungen sollen Klarheit über die Schwere der Verletzung bringen.

Definitiv nichts wird es wohl bei Robbie Kruse (Bayer Leverkusen), der nach einem Horrorfoul gegen Jordanien vom Platz musste. Und von Glück sagen kann, dass er „nur“ eine Innenbanddehnung im Sprunggelenk davongetragen hat.

Hotaru Yamaguchi muss sogar unters Messer: Der Japaner knallte im Spiel gegen Syrien mit einem Gegenspieler zusammen. Diagnose: Nasenbein- und Augenhöhlenbruch. Der Nasenbeinbruch ist dabei weniger das Problem (Bundesligaschnitt sind neun Tage Pause, die Hälfte der Verletzten ist sogar nach spätestens vier Tagen mit Maske wieder einsatzfähig) – wohl aber der Augenhöhlenbruch.

Der kann zwar auch schnell erledigt sein, wenn er nicht wie bei Yamaguchi operiert werden müsste. Dann kann es auch mal lange dauern (Vergleichbare Fälle: Reinartz 2014/15 – 95 Tage Pause, Stranzl diese Saison – 81). Der Kommentar von Hannovers Trainer Schaaf: „Den können wir erst mal nach ganz hinten schieben, was die Einsatzfähigkeit angeht.“

Schon wieder fit sind hingegen Manuel Neuer (Magenprobleme) und Mats Hummels (Muskelverhärtung), die von der deutschen Mannschaft abreisen (Neuer) bzw. sich verletzt abmelden (Hummels) mussten.