Der „Kampf“ gegen Verletzungen fängt bei der Prävention an. Ein wichtiges Utensil dabei: Schienbeinschoner. Das österreichische Start-Up Bernstein Innovation hat jetzt Schienbeinschoner aus dem 3D-Drucker herausgebracht. fussballverletzungen.com hat die Schoner „Zweikampf“ getestet.

Foto der Schoner im Stutzen.

Die Grundidee

Wehe, die Schienbeinschoner sitzen nicht richtig, sind zu groß oder rutschen rum. Mit einem nervigen Fremdkörper am Bein Tore schießen? Herzlichen Glückwunsch.

Solche üblen Bolzplatz-Traumata sollen mit dem Schienbeinschoner „Zweikampf“ (Bernstein Innovation, Grundpreis 139 Euro) nun ein für allemal der Vergangenheit angehören. Das Modell verspricht individuell hergestellte Schienbeinschoner, perfekt auf die Bedürfnisse des Spielers abgestimmt – dank 3D-Drucktechnologie.

Kein Maßanzug, aber drei Wahlmöglichkeiten

Individuell hergestellte Schienbeinschoner heißt dabei nicht, dass ihr wie bei einem Maßanzug jeden Zentimeter eures Schienbeins abmesst, sondern in drei verschiedenen Schritten die passende Option wählt: Die passende Größe finden, ein Inlay aussuchen und auf Wunsch eine Personalisierung mit Nummer und Namen des Spielers.

Schritt 1: Bastelarbeit

Um die passende Größe der Schienbeinschoner herauszufinden, bietet der Hersteller auf seiner Website drei Schablonen zum Ausdrucken, Ausschneiden und Zusammenkleben. Mit ihnen sollt ihr herausfinden, welche der drei Größen – S, M oder L – am besten passt. Diese Größen sind auch von handelsüblichen Schienbeinschonern von der Stange bekannt. Die Schablonen entsprechen aber ziemlich genau der späteren Schonergröße und garantieren so, dass ihr die Schoner anprobieren könnt, noch bevor sie gedruckt sind. Mir passt am besten Größe L – diese wähle ich für den Test.

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Am Anfang steht Bastelarbeit: Um die passende Größe zu finden, gibt es drei Schablonen.

Schritt 2: Drei Härtegrade

Dann wird es spannend: Im zweiten Schritt könnt ihr das Inlay und damit den Härtegrad der Schoner aussuchen. Zur Auswahl stehen Comfort (weich), Allround (mittel) und Performance (hart). Laut Hersteller wurde das Inlay im Labor entwickelt und dafür „unzählige Schienbeine gescannt“. Die harte Version soll den besten Schutz, die weiche den größten Komfort bieten. Für diesen Test wähle ich den Mittelweg – also die Allroundbeschichtung.

Bonus: Rückennummer und Name gegen Aufpreis

Wer die Schoner komplett personalisieren möchte, kann dies gegen 10 Euro Aufpreis tun. Dann kommen die Schoner mit aufgedruckter Wunschnummer und -namen. Für die Testschoner stand dieses Feature leider noch nicht zur Verfügung.

Optik: Kleines Schwarzes mit Extras

Die fertigen Schoner kommen in einer edlen Verpackung: schwarz, schlicht, mit einigen netten gelben Akzenten. In diesem Design sind auch die Schoner selbst gehalten. Besonders auffällig: Das schicke Y-Muster, das laut Hersteller für den perfekten Halt im Stutzen sorgen soll. Dazu enthält jedes Set zwei Rollen Sockentape, damit dann auch sicher gar nichts mehr verrutscht.

Offizieller Youtube-Trailer

Praxistest: „Zweikampf“ hält, was er verspricht

Also: Ab in die Socken und auf den Platz. Was sofort auffällt: Die Schoner sind extrem leicht. Größe L bringt gerade einmal 81 Gramm auf meine Küchenwaage, Größe M nach Angaben des Herstellers nur 75 Gramm. Das sind 20 Gramm weniger als ein handelsüblicher Schoner in gleicher Größe. Klingt vielleicht erstmal nicht viel, kann aber einiges ausmachen.

Tatsächlich merke ich nach ein paar Minuten gar nicht mehr, dass ich Schienbeinschoner anhabe. Schon ohne Tape sitzt der „Zweikampf“ überraschend fest im Stutzen. Mit Tape verrutscht dann wirklich gar nicht mehr. Das Tape selbst ist ebenfalls erfreulich schmal, kommt wie der Schoner im schwarz-gelben Y-Design. Möchtegern-Ronaldos wird das vielleicht das minutiös durchdachte Farbkonzept aus Haarfarbe, Schuhfarbe und Trikotdesign zerstören – mir ist die Tapefarbe egal, solange der Schoner hält.

Und das tut er: Beim Schießen und passen behindern die Schoner kein bisschen, das Design ist zwar schmal, deckt aber die wichtigen Stellen des Schienbeins ab – und damit auch alle Schläge, die es auf das Schienbein gibt. Ein überragendes Tragegefühl.

Fazit: Highend-Produkt, das hat seinen Preis

Der „Zweikampf“ aus dem 3D-Drucker hält was er verspricht: Ein Schienbeinschoner aus dem Labor, mit perfektem Tragekomfort und individuell auf die Bedürfnisse des des Trägers zugeschnitten. Dieser High-Tech hat natürlich seinen Preis. Letztlich muss jeder selbst entscheiden, ob er für Schienbeinschoner knapp 150 Euro bezahlt, dafür aber auch wirklich ein High-End-Produkt bekommt.

Kurzinfos:

Hersteller: Bernstein Innovation
Modell: Zweikampf
Preis: 139 € ohne, 149 € mit persönlicher Signatur
Internet: www.zweikampf.com