Statistische Auswertung von Verletzungsdaten

Schlagwort: Niklas Süle

Die Profiteure der Corona-Pause

Ohne Corona wäre die Saison am 16. Mai vorbei gewesen, mit Corona fand an diesem Tag allerdings gerade einmal der 28. Spieltag statt. Ein wertvoller Zeitgewinn, denn wer hätte etwa Kevin Volland nach seinem Syndesmosebandriss im Februar noch einen Einsatz in dieser Spielzeit zugetraut? Volland ist nicht allein. Unsere Liste der „Corona-Profiteure“, denen eigentlich das Saison-Aus drohte, die dank der Pause aber wieder auf dem Platz oder zumindest im Kader stehen:

Langzeitverletzte mit Rückkehr in den Kader/Einsatz nach dem Re-Start: Rafael Czichos		nach Halswirbelanbruch			(22.02.2020 - 20.05.2020, 88	Tage Pause)   Niclas Füllkrug		nach Kreuzbandriss					(20.09.2019 - 09.06.2020, 263 Tage Pause)   Josuha Guilavogui	nach Kniereizung					(18.02.2020 - 01.06.2020, 104 Tage Pause)   Luca Kilian			nach Sehnenteilriss Oberschenkel	(24.01.2020 - 19.06.2020, 147 Tage Pause)*   Dawid Kownacki	nach Innenbandverletzung Knie		(03.02.2020 - 20.05.2020, 107 Tage Pause)   Lukas Kübler		nach Knieverletzung				(14.10.2019 - 29.05.2020, 228 Tage Pause)   Julian Schieber 	nach muskulären Problemen		(17.01.2020 - 05.06.2020, 140 Tage Pause)   Niklas Süle			nach Kreuzbandriss					(20.10.2019 - 23.06.2020, 247 Tage Pause)   Ömer Toprak		nach Syndesmosverletzung			(04.03.2020 - 10.06.2020, 98	Tage Pause)   Kevin Volland		nach Syndesmosebandriss			(20.02.2020 - 28.05.2020, 98	Tage Pause)

Die Kreuzbandriss-Elf

Niklas Süle von der TSG Hoffenheim war bereits der neunte Spieler, der in dieser Saison einen Kreuzbandriss erleiden musste. Dazu kommen die Spieler, die noch in der Reha von Kreuzbandrissen aus der zurückliegenden Saison sind – und ein Kreuzbandanriss. Das sind inzwischen genug Spieler, um eine eigene kleine Mannschaft aufstellen zu können:

Die Kreuzbandriss-Elf

Bilder: Hitz: S. Eissler / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) | Hoffmann: T. Rodenbücher / Flickr (CC BY 2.0) | Süle: U. Bassenhoff / Wikimedia Commons (CC BY-SA 2.0) | Ochs: H.DuCern /Wikimedia Commons (GFDL) | Martínez: H. Alexandersen / Flickr (CC BY-SA 2.0) | Djakpa: Ina96 /Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) | Morávek: T. Hilmes / der-betze-brennt.de (CC BY-SA 3.0) | Baumjohann: DerHans04 / Wikimedia Commons (GFDL) | Valdez: Camw / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) – I, the copyright holder of this work, hereby publish it under the following license: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported.

Kreuzbandriss-Trend: Leichte Entspannung nach Horrorstart

Nichts diskutiert die Bundesliga in Sachen Verletzungen derzeit mehr als die Frage, ob die Spieler durch die hohe Spielfrequenz überlastet sind und dazu noch falsch trainiert wird. Deswegen verfolgen wir seit einigen Monaten, ob die Zahl der Verletzungen tatsächlich gestiegen ist – exemplarisch am Beispiel der Kreuzbandrisse.

Grafik mit Kreuzbandrissen: Die Anzahl 2014/15 ist zwar weiter gestiegen, aber nicht mehr so explosionsartig wie zu Saisonstart

Ruhe nach Rekordstart

Die neuen Daten zeigen: Nach Rekordstart in die Saison, was Kreuzbandrisse betrifft, hat sich die Lage etwas entspannt. Der Kreuzbandriss von Niklas Süle am Wochenende war zwar schon der neunte diese Saison – nach wie vor absoluter Rekordwert im Sechs-Jahres-Vergleich – die Kurve ist aber stark abgeflacht. Nach einer astronomischen neuen Rekordzahl an Kreuzbandrissen, wie noch vor einigen Monaten zu befürchten, sieht es Stand jetzt erst einmal nicht mehr aus.

Ist die Belastung einfach zu groß?

Trotzdem lassen die Zahlen einige Schlüsse zu: Der explosionsartige Anstieg zu Saisonstart könnte durch die Überbelastung durch die WM zustande gekommen sein – immerhin sind unter den Kreuzbandrissen zum Saisonstart mit Constant Djakpa und Javi Martínez zwei WM-Fahrer. Dazu kommen Spieler, die mit ihren Mannschaften in der Vorsaison international gespielt haben, etwa Sead Kolasinac.

Falsche Saisonvorbereitung?

Die zweite Möglichkeit: die Vereine haben in der Saisonvorbereitung falsch trainiert – das könnte erklären, warum die Anzahl der Kreuzbandrisse zum Saisonstart stark gestiegen ist, sich inzwischen aber wieder normalisiert hat. Wir werden die Zahlen auf jeden Fall weiterhin im Auge behalten.