Nach den Interpretationen der vergangenen Tage mal wieder was rein Deskriptives: Wann verletzen sich Bundesligaspieler eigentlich genau? Im Training? Im Spiel? Wir haben die Daten für die Hinrunde – soweit aus Presseberichten und Vereinsmeldungen zuzuordnen – zusammengestellt:
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Schlagwort: Hamburger SV (Seite 6 von 6)
Vorgestern haben wir die Frage untersucht, welchen Einfluss die Frequenz von Pflichtspielen auf das Verletzungspech der Vereine hat. Ein weiterer Kritikpunkt in der Diskussion um die Überbelastung der Spieler ist die große Anzahl von WM-Fahrern, die die Bundesligavereine abstellen mussten und die keine richtige Sommerpause hatten. Darauf wollen wir heute einen Blick werfen: Dazu benutzen wir wieder unseren Verletzungspunkte-Score sowie die Anzahl der WM-Fahrer, die in der Hinrunde 2014/15 für den jeweiligen Verein aufliefen. Die Ergebnisse:
In der Diskussion um das gestiegene Verletzungsrisiko der Spieler weisen Kritiker auch auf den immer volleren Terminkalender der Vereine hin. Wir versuchen herauszufinden, ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Anzahl bzw. der Frequenz der Spiele und den Verletzungen gibt. Dazu benutzen wir unseren Verletzungspunkte-Score sowie die durchschnittlige Anzahl von Tagen, die zwischen zwei Pflichtspielen der Vereine in der Hinrunde lag. Die Ergebnisse widerlegen die Theorie zumindest nicht:
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Wenn ein Verein schlechter abschneidet als erwartet, ist eine gern gesehenene Erklärung: Verletzungspech. Doch welche Vereine können das diese Saison wirklich behaupten? Unsere Verletzungstabelle für die Hinrunde der Bundesliga-Saison 2014/15:
In unserer Kategorie „Stimmen aus dem Krankenlager“ fassen wir immer freitags für euch zusammen, womit sich die Verletzten in der Bundesliga diese Woche vom Krankenbett gemeldet haben. Heute mit Franco Di Santo, Valon Behrami und einem starken BVB-Kollektiv. Weiterlesen
Und noch ein Wordle : Diesmal geht es darum, welche Teams – rein nach der Anzahl (und nicht der Schwere) – die meisten Verletzungen und kleineren Blessuren ertragen mussten. Es gilt: je größer der Vereinsname, desto mehr Verletzungen und Blessuren. Auffällig: Auch wenn das Wordle im Gegensatz zu unserer Verletzungstabelle die Schwere und Dauer der Verletzungen nicht einbezieht, sind die „üblichen Verdächtigen“ der vergangenen Saison ganz vorne: Borussia Dortmund und Schalke 04.
Am Ende machte Lasogga in der Relegation für den Hamburger SV den Unterschied aus. Doch vorher fehlte der Torjäger wochenlang. Das Verletzungspech ist einer der Gründe, die immer wieder als mögliche Erklärung für eine unfassbar schlechte Saison herangezogen werden. Unsere Zahlen widerlegen das zumindest nicht: Der HSV dümpelt auch hier in der unteren Tabellenhälfte rum, durchschnittlich 50,1 Fehltage pro Spieler.
Viele haben gejammert – doch wer zurecht? Welche Vereine hatten mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen, bei welchen hielten sich die Ausfälle in Grenzen? Die Verletzungstabelle für die Bundesliga-Saison 2013/14 gibt Aufschluss. Mit einigen überraschenden Ergebnissen.
Bayern München: Keine Vor- oder Nachteile
Wenig überraschend ist die Bilanz beim Rekordmeister Bayern München: 41,7 Tage fehlten die Spieler der Bayern im Durchschnitt (insgesamt 1127 Verletzungstage insgesamt, rechnet man mit dem Kreuzbandriss von Holger Badstuber aus der Vorsaison ab dem offiziellen Saisonstart am 1. Juli 2013 und mit der von www.transfermarkt.de angegebenen Kadergröße von 27). Das ist Platz 8 unter den 18 Bundesligavereinen – also offenbar kein großer Wettberwerbsvor- oder nachteil durch Verletzungen.
Dortmund und Schalke: Verfolger vom Verletzungspech verfolgt
Die 19 Punkte Vorsprung in der Liga erklären sich aber vielleicht aus der Verletzten-Bilanz der beiden Verfolger Borussia Dortmund und Schalke 04. Die durchschnittliche 64,4 Tage Verletzungspause pro Spieler bei Dortmund sind eine Hausnummer – und bestätigen das allgemein wahrgenommene Verletzungspech beim BVB. Überraschend ist allerdings, dass die Dortmunder nicht die schlimmste Bilanz vorzuweisen haben, sondern der Lokalrivale Schalke 04. Ein Spieler der Knappen fehlte im Schnitt 71 Tage. Das ist der mit Abstand höchste Wert der Saison.
Bayer 04 und Wolfsburg: Kein großes Pech
Dass Dortmund und Schalke trotzdem direkt in die Champions League eingezogen sind, spricht für sie. Vor allem, weil der Tabellenvierte Bayer Leverkusen auch in der Verletztentabelle auf 4 liegt. Mit durchschnittlich „nur“ 32,8 Tagen Pause pro Spieler. Auch der VfL Wolfsburg hatte keine allzu großen Verletzungssorgen. Platz 7 im Verletzungs-Ranking.
Gladbach: Große Überraschung? Oder nur logisch?
Borussia Mönchengladbach hatte bis zuletzt Chancen auf die Champions League. Überraschend? Nicht, wenn man sich die Verletzungsbilanz der Fohlen anschaut. 666 Tage fehlten die Spieler insgesamt – bei einer Kadergröße von 25 Spielern bedeutet das gerade mal 26,6 Tage Pause umgerechnet auf einen einzigen Spieler. Platz 1 im Ranking. Und vielleicht der entscheidende Vorteil im Kampf ums internationale Geschäft.
Mainz und Augsburg: Extremer Gegensatz
Ähnliches kann man wohl auch dem FC Augsburg bescheinigen. Die Augsburger sind die Überraschungsmannschaft der Saison. Vielleicht auch, weil das Verletzungspech die Schwaben weitestgehend verschont hat. Platz 5 im Verletzungs-Ranking mit durchschnittlich 33,1 Tagen Pause (zusammengerechnet 1025 Verletzungstage bei einem Kader von 31 Spielern) – sicherlich ein Beitrag zum sensationellen achten Platz in der Liga.
Trotzdem musste sich Augsburg im Kampf um die Europa League-Teilnahme dem FSV Mainz 05 geschlagen geben. Und das, obwohl die Vorzeichen dort eigentlich katastrophal standen: 51,6 Tage fehlten die Spieler durchschnittlich, der fünftschlechteste Wert in der Liga. Trotzdem spielten die Mainzer mit ihrem Trainer Thomas Tuchel die beste Saison seit Jahren. Hut ab.
Hoffenheim und Hannover: Nicht mehr drin?
Die TSG 1899 Hoffenheim wäre im vergangenen Jahr fast abgestiegen. Dieses Jahr reichte es für den eigentlich stark besetzten Kader für Platz 9 in der Liga. Wäre da nicht mehr drin gewesen? Immerhin hatte Hoffenheim nach unserem Ranking das drittwenigste Verletzungspech (Ø 31 Tage/Spieler). Hannover 96 holte mit einem nahezu gleichen Saisonetat nur zwei Punkte weniger (42), liegt in unserem Ranking aber neun Plätze hinter Hoffenheim (Ø 49,9 Tage/Spieler).
Hertha und Werder: Klassenerhalt mit unterschiedlichen Voraussetzungen
Den Klassenerhalt hat Hertha BSC wohl mit der starken Hinrunde gesichert. Doch auch das geringe Verletzungspech spricht für die Hertha: Platz 2 im Ranking (30 Tage Pause pro Spieler). Auch Werder Bremen spielt seit Jahren eher um den Klassenerhalt – eine Erklärung, warum es bei Werder am Ende enger war, könnte das Verletzungspech sein: Durchschnittlich 60 Tage Pause pro Spieler – nur Dortmund und Schalke waren noch schlimmer dran.
Frankfurt und Freiburg: Europapokal + Verletzungspech = Abstiegskampf?
Viel wurde bei Eintracht Frankfurt und dem SC Freiburg über die Doppelbelastung durch die Europa League geredet. Zumindest im Verletzenranking schlägt es sich nieder, dass die Spieler deutlich mehr belastet wurden als im Vorjahr: Frankfurt liegt auf Platz 14, zusammen mit Mainz (Ø 51,6 Tage). Bei Freiburg sieht es besser aus: 45,6 Tage und Platz 10. Aber bei den Breisgauern kam ja auch noch der Weggang der halben Mannschaft dazu.
Stuttgart: Am Verletzungspech lag es nicht
Der VfB Stuttgart rettete sich mit Trainer Huub Stevens gerade so als 15. über die Ziellinie. Doch in der Verletzten-Rangliste liegt der VfB gerade mal knapp hinter Bayern München (Ø43 Tage, Platz 9). Das Verletzungspech ist also nicht unbedingt die plausibelste Ausrede für die grottenschlechte Saison.
HSV: Leistungsträger fehlen
Am Ende machte Lasogga in der Relegation für den Hamburger SV den Unterschied aus. Doch vorher fehlte der Torjäger wochenlang. Das Verletzungspech ist einer der Gründe, die immer wieder als mögliche Erklärung für eine unfassbar schlechte Saison herangezogen werden. Unsere Zahlen widerlegen das zumindest nicht: Der HSV dümpelt auch hier in der unteren Tabellenhälfte rum, durchschnittlich 50,1 Fehltage pro Spieler.
Nürnberg und Braunschweig: Am Verletzungspech lag’s nicht
Beim 1. FC Nürnberg stehen wir vor einem Problem. Die Statistik ist eigentlich eindeutig: Am Ende ang- und klanglos hat sich der 1. FC Nürnberg in die zweite Liga verabschiedet. Für viele Fans unerklärlich. Denn gefühlt sind beim Club vor allem die ganz wichtigen Spieler ausgefallen. Doch der FCN steht in unserem Ranking e(das zugegebenermaßen nicht zwischen Spielern unterscheidet) eigentlich ganz gut da: 38,7 Tage im Schnitt, Platz 6.
Bleibt noch Eintracht Braunschweig: Die Niedersachsen liegen im Ranking im Mittelfeld (Platz 11), nicht mehr oder weniger vom Pech verfolgt als andere Vereine, auch direkte Konkurrenten. Möglicherweise trotzdem zu viele Verletzungssorgen für den vielleicht doch nicht ganz bundesligatauglichen Kader der Braunschweiger.
Methodik: Zusammengerechnet wurden die Ausfalltage jeweils aller Spieler der 18 Erstligateams. Stichtag ist der 18. Mai 2014. Verletzungen aus der Vorsaison, die erst in der aktuellen Spielzeit auskuriert wurden, sind ab dem offiziellen Saisonbeginn am 1. Juli 2013 miteingerechnet. Der Durschnitt berechnet sich aus der Summe der Verletzungstage und der jeweiligen Kadergröße.