Gibt es Muster bei der Nationalität der Spieler und dem Auftreten von Verletzungen? Der Verdacht könnte nahe liegen, z.B. wenn Spieler aus Ländern mit kleineren Ligen in die Bundesliga wechseln, wo sich die Belastung von heute auf morgen deutlich verschärft. Die rein deskriptiven Zahlen geben dafür allerdings wenig Anhaltspunkte. Sodass einmal mehr der berühmte Schlusssatz vieler wissenschaftlicher Artikel gilt: Further research is needed. Trotzdem: Die Daten:

Grafik: Verletzungen nach Nationalität. Unter deutschen Spielern ist der Anteil der schwerer Verletzten (>50 Tage Pause) deutlich höher als der Anteil von deutschen Spielern in der Bundesliga allgemein.

Die Daten zeigen zum einen den Anteil der Nationalität an schwereren Verletzungen (mehr als 50 Tage Pause, blau), zum anderen den Anteil der Nationalität an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler von 2009 bis 2018.

Es zeigt sich: Im Großen und Ganzen gibt es keine großen Unterschiede, was dafür spricht, dass die Nationalität alleine erst einmal keine Rolle spielt. Lediglich der Anteil der Deutschen unter den schwerer Verletzten ist gut sieben Prozentpunkte höher als der der Deutschen an der Gesamtzahl der Spieler.

Beim Land mit den zweitmeisten Spielern seit 2009, Brasilien, gibt es hingegen keine Unterschiede. Das spricht schon mal gegen die Theorie der „Akklimatisierungsprobleme“. Zumindest sind genauere Untersuchungen nötig, z.B. ob ein halbes Jahr nach dem Wechsel eher Verletzungen auftreten.

Größere Unterschiede bei den häufigsten Nationalitäten seit 2009 gibt es außerdem noch bei Belgien (deutlich kleinerer Anteil schwerer Verletzte als Anteil an der Gesamtzahl der Spieler), der Schweiz, Österreich und Kroatien (jeweils kleiner Anteil an Verletzten) sowie Serbien und Spanien (größerer Anteil an Verletzten).