Der Oberschenkel ist seit Jahren das am häufigsten verletzte Körperteil in der Bundesliga, auch Knie und Sprunggelenk sind immer vorne mit dabei. Doch gibt es Trends? Nimmt etwa der Anteil der Kopfverletzungen zu? Die Daten für die Zeit von 2010 bis heute – zunächst kumuliert, dann einzeln:

Grafik: Anteil der häufigsten Verletzungen zwischen 2010 und 2023. Ein gestapeltes Balkendiagramm zeigt: Der Oberschenkel, das Knie und das Sprunggelenk sind die am häufigsten verletzten Körperteile - Unterschiede gibt es im Vergleich der verschiedenen Saisons wenige.

Die Körperteile im Detail

Kopfverletzungen

Immer wieder wird über Kopfverletzungen in der Bundesliga und deren Folgen diskutiert. Die Einzelauswertung zeigt: Bei den Kopfverletzungen gibt es eine Art Wellenbewegung. Nach den Höhepunkten 2012/13 und 2017/18 folgten Spielzeiten, in denen die Zahlen deutlich zurückgingen. Die Folge von größerer Vorsicht? Für die Spielergesundheit wäre das wünschenswert. Vor allem, wenn sich dieser Trend in der kommenden Spielzeit wiederholen würde – denn leider wurden in den vergangenen beiden Spielzeiten wieder Höchstwerte erreicht.

Balkendiagramm: Anteil Kopfverletzungen 2010-2023. 2017/18 war mit 6,2 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2013/14 mit 3,4 Prozent der niedrigste.

Rückenverletzungen

Bei den Rückenverletzungen scheint der Höhepunkt (2016/17 mit 9 Prozent) seit einigen Jahren überschritten. In den vergangenen Spielzeiten stieg der Anteil der Rückenverletzungen nur minimal.

Balkendiagramm: Anteil Rückenverletzungen 2010-2023. 2016/17 war mit 9 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2020/21 mit 5,9 Prozent der niedrigste.

Oberschenkelverletzungen

Kommen wir zum einsamen „Spitzenreiter“: Oberschenkelverletzungen waren seit 2010 immer die häufigste Bundesligaverletzung. Der Höhepunkt war 2018/19, als fast jede dritte Verletzung (29,6 Prozent), die eindeutig einem Körperteil zugeordnet werden konnte, den Oberschenkel betraf. 2015/16 war es nur jede vierte. Die Tendenz zuletzt wieder: Sinkend.

Balkendiagramm: Anteil Oberschenkelverletzungen 2010-2023. 2018/19 war mit 29,6 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2015/16 mit 24,7 Prozent der niedrigste.

Knieverletzungen

Platz 2 seit vielen Jahren: Knieverletzungen. Auch hier ist die Tendenz zuletzt glücklicherweise fallend – allerdings war der Höhepunkt (knapp 22 Prozent) auch erst 2020/21 erreicht. Aktuell, also in der Spielzeit 2022/23, liegt der Wert bei rund 17,5 Prozent – bis zum Allzeit-Tief 2017/18 (15,2 Prozent) ist es allerdings noch ein gutes Stück.

Balkendiagramm: Anteil Knieverletzungen 2010-2023. 2020/21 war mit 21,9 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2017/18 mit 15,2 Prozent der niedrigste.

Unterschenkelverletzungen

Der Anteil von Unterschenkelverletzungen (also Wade, Schienbein, etc.) hat zuletzt sprunghaft zugenommen: 2022/23 liegt der Wert bei knapp 10,4 Prozent – ein Plus von knapp 1,8 Prozentpunkten. Bis zum Spitzenwert von 2020/21 (11 Prozent) ist es also nicht mehr weit. Zum Vergleich: 2012/13 betrafen nur gut acht Prozent der einem Körperteil zuzuzordnenden Verletzungen den Unterschenkel.

Balkendiagramm: Anteil Unterschenkelverletzungen 2010-2023. 2020/21 war mit 11 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2012/13 mit 8,2 Prozent der niedrigste.

Sprunggelenksverletzungen

Auch der Anteil von Sprunggelenksverletzungen nahm zuletzt zu, 2022/23 liegt der Anteil bei 15,2 Prozent. Das heißt, es sind nur noch knapp zwei Prozentpunkte zur bisherigen Nummer 2, den zuletzt rückläufigen Knieverletzungen. Größere Trends sind allerdings über die Jahre nicht zu erkennen, eher Ausreißer nach oben oder unten. Der Höchstwert: 2010/11 mit 15,6 Prozent. Der Tiefstwert: 2015/16 mit 11,9 Prozent.

Balkendiagramm: Anteil Sprunggelenksverletzungen 2010-2023. 2010/11 war mit 15,6 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2015/16 mit 11,9 Prozent der niedrigste.

Fußverletzungen

Spannend: Auch die Verletzungen am dritten Körperteil unterhalb des Knies, dem Fuß, haben 2022/23 zugenommen: Der Wert liegt nun bei 6,6 Prozent. Da ist noch ein bisschen Luft bis zum Spitzenwert aus der Saison 2017/18 (8,7 Prozent), allerdings stieg der Wert zum zweiten Mal in Folge.

Balkendiagramm: Anteil Fußverletzungen 2010-2023. 2017/18 war mit 8,7 Prozent der höchste Anteil erreicht, 2020/21 mit 5 Prozent der niedrigste.