Statistische Auswertung von Verletzungsdaten

Schlagwort: Bundesliga (Seite 20 von 24)

Was sind typische Mittelfeldspieler-Verletzungen?

Nach den Torhütern und der Abwehr sind heute die Mittelfeldspieler dran. Welche Verletzungen kommen bei ihnen überdurchschnittlich oft vor – sind also „Mittelfeldspieler-Verletzungen“? Unsere Daten:

Word-Cloud Mittelfeldspielerverletzungen

Das Prinzip ist wie immer das Gleiche: Die Größe der Wörder im wordle zeigt an, mit wie viel Prozent Abwehrspieler unter den jeweils Verletzten vertreten sind. Als Referenzwerte dienen diesmal Zehenbruch, Knieprobleme und Adduktorenbeschwerden – denn bei ihnen ist der Anteil der Mittelfeldspieler in etwa so hoch wie der Anteil der Mittelfeldspieler an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler (37,5 Prozent).

Alle Verletzungen, die kleiner dargestellt sind, kommen bei Mittelfeldakteuren unterdurchschnittlich oft vor. Ist die Schriftart größer, so kommt die Verletzung überdurschnittlich oft vor – das sind die typischen „Mittelfeldspieler-Verletzungen“.

Und bei denen an der Spitze steht der Syndesmosebandanriss . Bei 68,8 Prozent aller Syndesmosebandanrisse sind Mittelfeldspieler betroffen – gemessen an der Gesamtspielerzahl der Liga dürften es allerdings, wie oben erwähnt, nur 37,5 Prozent sein.  Fast gleichauf: Der Außenbandanriss im Sprunggelenk. Genau zwei Drittel aller Außenbandrisse im Sprunggelenk erleiden Mittelfeldspieler – auch das ist deutlich höher als der Anteil der Mittelfeldspieler in der Liga.

Ein weiteres Indiz, dass es sich bei Außenbandverletzungen im Sprunggelenk um typische Verletzungen von Mittelfeldspielern handelt: Auch der komplette Außenbandriss im Sprunggelenk ist überdurchschnittlich oft vertreten (56 Prozent). Ebenfalls bei Mittelfeldspielern deutlich häufiger als auf den anderen Positionen: Meniskusverletzungen, Fersenverletzungen (je 63,2 Prozent), Pferdeküsse (57,1 Prozent) und Sehnenreizungen (54,6 Prozent).

Was sind typische Abwehrspieler-Verletzungen?

Und weiter geht es in unserer großen Analyse der Verletzungen nach Positionen. Heute sind die Abwehrspieler an der Reihe – allerdings mit weniger deutlichen Ergebnissen als bei den Torhütern:

Tag-Cloud Abwehrspieler-Verletzungen

Das Prozedere ist dabei wieder das Gleiche: Die Größe der Wörder im wordle zeigt an, mit wie viel Prozent Abwehrspieler unter den jeweils Verletzten vertreten sind. Als Referenzwerte dienen diesmal Kapselverletzungen und Zehenverletzungen. Bei ihnen ist der Anteil der Verteidiger in etwa so hoch wie der Anteil der Abwehrspieler an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler (31,7 Prozent).

Alle Verletzungen, die kleiner dargestellt sind, kommen bei Abwehrspielern unterdurchschnittlich oft vor. Ist die Schriftart größer, so kommt die Verletzung überdurschnittlich oft bei Verteidigern vor – das sind die typischen „Abwehrspieler-Verletzungen“.

Was auffällt: Abwehrspieler werfen sich offenbar tatsächlich oft mit allem in den Zweikampf, was sie haben. Die Gehirnerschütterung ist mit Abstand die „Abwehrspielerkrankheit“ schlecht hin: 63,6 Prozent aller Gehirnerschütterungen erleiden Abwehrspieler – das ist deutlich höher als der Anteil, den diese Position gemessen an der Gesamtspielerzahl der Liga (die oben bereits erwähnten 31,7 Prozent) ausmacht. Auch deutlich häufiger bei Verteidigern: Hüftverletzungen (61,9 Prozent Abwehrspieler), Sehnenrisse (60 Prozent) und Zehenbrüche (56,3 Prozent).

Was sind typische Torwartverletzungen?

Es gibt Verletzungen, die einige Positionen häufiger treffen als andere. Wir haben unsere Daten nach Position ausgewertet – den Anfang machen die Torhüter. Welche Verletzungen kommen bei ihnen überdurchschnittlich oft vor? Unsere Grafik (powered by wordle) gibt Antworten:

Torhüterverletzungen

Zerrungen und Rückenprobleme kommen dabei prozentual ungefähr genauso oft vor, wie es Torhüter gemessen an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler (12,3 Prozent) gibt. Sie dienen daher als Referenz: Alle Verletzungen, die kleiner dargestellt sind, kommen bei Torhütern unterdurchschnittlich oft vor. Ist die Schriftart größer, so kommt die Verletzung überdurschnittlich oft bei Torhütern vor – das sind die „Torhüterverletzungen“.

Was auffält: Wie fast schon erwartet ist der Handbruch ist ein echtes Torhüterproblem. 40 Prozent aller Handbrüche in den vergangenen fünf Jahren erlitten Torhüter – das ist ein deutlich größerer Anteil als die Torhüter an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler ausmachen. Ebenfalls überdurchschnittlich oft bei Torhütern: Meniskusverletzungen (21,5 Prozent), Schulterverletzungen (20,9 Prozent), Kopfverletzungen (20 Prozent), Wadenverhärtungen (18,2 Prozent) und Muskelbündelrisse (15,6 Prozent).

Schulterverletzung = Torwartverletzung?

Sven Ulreich fehlt dem VfB Stuttgart beim Auswärtsspiel in Frankfurt mit einer Schulterverletzung. Sind davon eigentlich Torhüter von Berufswegen öfters betroffen? Ja – sagen zumindest unsere Daten:

Kuchendiagramm Schulterverletzungen

Wir vergleichen das Auftreten von Schulterverletzungen nach Position mit dem Anteil, den Spieler auf dieser Position an der Gesamtzahl der Bundesligaspieler haben. Und siehe da: 12,3 Prozent aller Bundesligasspieler sind Torhüter – bei den Schulterverletzungen liegt ihr Anteil aber deutlich höher: Bei 20,4 Prozent.

Überrepräsentiert sind aber nicht nur Torhüter: Auch Abwehrspieler (31,7% Gesamt, 37% bei Schulterverletzungen) und Stürmer (18,5% zu 22,2%) sind häufiger betroffen – allerdings ist der Unterschied lang nicht so groß wie bei Torhütern.

Wer keine Schulterverletzung will, sollte übrigens Mittelfeld spielen – zumindest unseren Daten nach. Die trifft es nämlich verhältnismäßig selten.

Eintracht Frankfurt: Verletzungspech hoch 5

Keinem anderem Club in der Bundesliga fehlen derzeit so viele verletzte Spieler wie Eintracht Frankfurt. Das wird besonders deutlich, wenn man sich anguckt, welche 11 zum Saisonstart auflief – und was heute davon noch übrig ist:

SGE_Kader

Dazu kommt, das neben den langzeitverletzten Stammkräften Trapp (Syndesmosebandriss), Valdez und Djakpa (beide Kreuzbandriss), Zambrano (Außenbandriss) sowie dem kurzfristig ausgefallenen Chandler (Adduktoren) auch die beiden Talente Joel Gerezgiher (Syndesmosebandanriss) und Luca Waldschmidt (Schambeinentzündung) fehlen – dicker kommt es derzeit bei keinem anderen Bundesligisten.

Wie lange fehlt ein Spieler mit Mittelhandbruch?

Marcel Schmelzer wird dem BVB mit einem Mittelhandbruch fehlen. Der Abwehrspieler muss operiert werden – dürfte also ein längerer Ausfall werden. Bei anderen ging’s ohne OP und dafür mit einer Armschiene schon wieder schnell ins Training. Spitzenreiter der vergangenen Jahre ist Kevin Trapp mit 62 Tagen Pause – aber der ist immerhin auch Torhüter und braucht die Hand auch in ein bisschen ausgeheilterer Form als ein Feldspieler. Die kompletten Daten:
Pause mit Mittelhandbruch Bundesliga 2009-2014

Schon 5 Kreuzbandrisse: Neuer Trend?

Liegt es an der Überbelastung, den Nachwirkungen der WM-Strapazen oder sogar am modernen Plastikschuhwerk? Fakt ist: Die Bundesliga-Saison ist gerade mal zwei Spieltage alt und schon gibt es fünf Kreuzbandrisse. Wie war das in den vergangenen Jahren? Unsere Daten:

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Es zeigt sich: In den vergangenen fünf Spielzeiten gab es zu diesem frühen Zeitpunkt (1. September) bisher nie so viele Kreuzbandrisse.  Ob es sich aber wirklich um einen neuen beängstigenden Trend handelt, werden die kommenden Monate zeigen.

Kreuzbandrisse in der Bundesliga: Gibt es einen Trend?

Schon wieder hat es einen erwischt: Schalkes Sead Kolasinac fällt monatelang mit einem Kreuzbandriss aus. Twitter-User Marco Mingablog hat deswegen ebendort völlig zurecht die Frage aufgeworfen: Ist das noch normal? Oder nehmen die Kreuzbandrisse in der Bundesliga immer mehr zu – etwa durch Überbelastung der Spieler? Wir haben nachgeforscht – das sagen unsere Daten der vergangenen fünf Spielzeiten:
Anzahl der Kreuzbandrisse in den verganenen Bundesliga-Spielzeiten
Nun ist das natürlich eine zu schwache Basis, um gleich von einem ansteigenden Trend sprechen zu können. Vielleicht sind die 14 Kreuzbandrisse in der Vorsaison ja auch nur ein Ausreißer gewesen. Ob das tatsächlich so ist, wird die aktuelle Spielzeit zeigen müssen. Nur so viel: Mit Jan Moravek (Augsburg) und eben jetzt Kolasinac haben schon zwei Spieler in der noch jungen Saison ihr Kreuzband gerissen – zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr war es erst einer (Stendera von Eintracht Frankfurt).

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