Die Bundesliga ist ein Millionengeschäft. Der Medienrummel ist mittlerweile so groß, dass jedes noch so kleine Wehwehchen eines Spielers, jede noch so kleine Trainingspause, sofort in die Öffentlichkeit gelangt. Selbst bei kleineren Vereinen. Auf der anderen Seite kommunizieren Vereine aber immer seltener genaue Diagnosen. Wie kann das sein?

Grafik: Anzahl der Verletzungen, bei denen keine genaue Diagnose kommuniziert wird.

Das kann natürlich unterschiedliche Gründe haben. Zum einen gibt es die ärztliche Schweigepflicht. Die gilt auch für Bundesligavereine. Spieler müssen einen Arzt explizit davon entbinden, damit der Verein die Diagnose kommunizieren kann.

Ein weiterer möglicher Grund: Gerade wenn Schlüsselspieler ausfallen, kann das für den Verein im Hinblick auf das nächste Spiel erhebliche Konsequenzen haben. Clubs wie Borussia Dortmund sind börsennotiert. In der Champions League geht es in jedem Spiel um Millionen. Die Nicht-Kommunikation einer Verletzung könnte also auch strategische Gründe haben.

Treten nicht kommunizierte Diagnosen also eher bei „großen“ Clubs auf? Nicht unbedingt:

Tatsächlich sind es eher die „kleinen“ Clubs, die weniger genaue Diagnosen kommunizieren. Vielleicht, weil sie es einfach nicht so sehr „müssen“. Weil eben nicht 20 Pressevertreter jedes Training beobachten, sondern nur zweimal die Woche die lokale Tageszeitung vorbeikommt.

Bayern hat hingegen am häufigsten in dieser Saison eine genaue Diagnose nach draußen gegeben, in fast 90 Prozent aller Fälle, Leipzig immerhin am dritt- und Dortmund am fünfthäufigsten. Vielleicht hat die Offenheit bei der Kommunikation aber auch schlicht und ergreifend mit einer bestimmten Vereinspolitik zu tun. Auch da, das ist immer wieder zu beobachten, gibt es große Unterschiede.

Fest steht: Die Arbeit für fussballverletzungen.com wird seit Jahren komplizierter, da immer mehr Verletzungen im Datensatz nur ungenügend oder sogar als „unbekannte Verletzung“ aufgeführt werden können.